Materialien und Farben der Ziegel
Die traditionellen Ziegel sind quaderförmig und haben ein kleinere Format. Je nach Wünschen des Architekten oder Bauherren wird von der Baustoffindustrie mittlerweile jedoch eine vielfältige Auswahl verschiedener Ziegel in unterschiedlichen Formaten, Tönungen und Oberflächenstrukturen angeboten. Spaltplatten sind zum Beispiel in Norddeutschland sehr beliebt und werden als Verblendmauerwerk eingesetzt. Diese Form der Ziegel besteht aus zwei entgegen gesetzten Klinkeroberflächen und wird auf das Mauerwerk aufgesetzt, nachdem sie zum Verblenden gespalten wurden.
Die unterschiedlichen Farben der Ziegel sind zum einen auf verschiedene Glasierungen zurückzuführen, zum anderen lassen sich rote, blaue, gelbe, braune und fast schwarze Ziegel herstellen, indem man die Zusammensetzung der Masse verändert. Enthält der Ton viel Eisen, bekommen die Ziegel durch die Oxidation des Eisens einen rötlichen Farbton, dessen Intensität von der Brennatmosphäre und von der Brenntemperatur abhängt. Gelbe Farbtöne erhält man, indem man den Eisengehalt reduziert und den Kalkgehalt erhöht. Über die Brenn- und Luftzufuhr lässt sich die Brandführung einstellen, sodass sich verschiedene farbliche Nuancen herstellen lassen, indem man die Menge des Sauerstoffs reguliert.
Um zu verhindern, dass Ziegel, die aus einer industriellen Produktion stammen zu steril wirken, versucht man heute die Struktur der Oberfläche zu verändern. Beim Brand werden die Ziegel gezielt angeflammt und Granulate hinzugefügt, sodass Ziegeln wieder den früheren ähnelten, deren Fläche aufgrund von Verunreinigungen im Ton lebendiger wirkten.